Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Mitarbeitende,

Ein herzliches Willkommen zu unserer Hausandacht, die beginnend mit dem heutigen Tag nun jeden Morgen, von Montag bis Freitag jeweils um 10 Uhr über unseren Hausfunk übertragen wird.

Gerade in Zeiten der notwendigen räumlichen Trennung, ist es wichtig, miteinander verbunden zu bleiben und sich gegenseitig zu ermutigen und zu unterstützen. Deshalb nutzen wir diesen Weg, der viele Bereiche und Häuser erreicht.

Es sollen kurze Anstöße sein, jeweils ein Psalm, ein Lied und ein Gebet – in einer Kurzandacht.

Jeweils Mittwochs – unser traditioneller Andachtstag -

gibt es dann noch einen kurzen Impuls dazu.

Viele Menschen sind durch die Corona-Krise und ihre Folgen betroffen. Zu Recht sind sie verunsichert. Ängste bauen sich auf.

Corrie ten Boom, die niederländische Christin, die in der Nazizeit durch viel Schmerz und unsägliche Strapazen ging, sagte einmal: „Mut ist Angst, die gebetet hat.“

Wir brauchen Mut in dieser herausfordernden Zeit.

In diesem Sinn, wollen wir uns im Gebet eins machen und so für neuen Mut von Gott her die Tür öffnen.

Lassen wir uns heute mit hineinnehmen in Gebetsverse aus Psalm 63,1-9 .

 

- Andacht 25.03.20 - 

Psalm 63,1-9 lesen!

 

Lied: „Herr, wohin sonst“

 

Das eben gehörte Lied stammt von Thea Eichholz und der Gruppe Laila. Sie schrieb den Text, als sie sich in einer der schwersten Krisen ihres Lebens befand. Alles, worauf sie sich bisher verlassen hatte, existierte nicht mehr.

Was kann in solchen Zeiten tragen? Was hat Bestand, wenn alles, was uns bisher Sicherheit gab, wegbricht?

Unsere ganze Gesellschaft steht heute vor dieser Frage. Noch nie – so sagen die Experten – hat sich Europa seit dem zweiten Weltkrieg in solch einer Ausnahmesituation befunden. Kaum jemand hätte sich vor Wochen noch vorstellen können, dass ganze Länder abgeriegelt sind und Ausgangsbeschränkungen gelten. Wir Menschen fliegen zum Mond und haben eine hocheffiziente medizinische Versorgung. Und nun gibt es dieses Virus, gegen das noch kein Kraut gewachsen ist. Das macht uns hilflos und daraus entsteht Unsicherheit und Angst. Wir spüren plötzlich die Grenzen des menschlich Machbaren. Wir sind in der Krise.

Als Jesus einmal mit seinen Jüngern in einer Krisensituation war und viele von ihm weggingen, stellte er seinen Jüngern die Frage: „Wollt ihr auch weggehen?“ Im Johannesevangelium, Kap 6 wird uns das berichtet.

Daraus antwortet ihm Petrus: „Herr, wohin sonst sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der heilige Gottes.“

 

Wohin sollen gehen mit unseren Sorgen, Ängsten und Befürchtungen? An welchen Stellen suchen wir unsere Sicherheit? Ausdruck einer heute oft irregeleiteten Suche ist für mich das Verhalten mancher Zeitgenossen, die sich durch Hamsterkäufe irgendwie absichern wollen. Aber welch ernsthafte Absicherung sollen ein paar Rollen Klopapier denn schaffen?

 

Petrus sagt: Es gibt in dieser Welt keinen Ort und keinen Menschen und keine Sache, die uns das geben können, was du uns gibst, Jesus: „Ewiges Leben.“ Leben mit Sinn und Zukunft, selbst wenn das Leben auf der Erde zu Ende gehen sollte

Um in den Ängsten unseres Daseins aufgefangen zu werden, brauchen wir eine Hoffnung, die über diese Zeit hier hinausreicht. Und wir gewinnen diese Hoffnung, wenn wir vielleicht zaghaft und suchend, und doch kindlich glaubend zu Christus kommen und ihm unser Leben anvertrauen und alles, was wir haben und sind unter seine Herrschaft stellen. Dann spricht er uns zu: Du bist mein und ich bin dein. Ich habe dich erlöst und rufe dich bei deinem Namen. Niemand und nichts wird dich aus meiner Hand reißen – egal, was geschieht.

Wer diesen Zuspruch von Jesus Christus empfängt, der ist recht bei Troste – getröstet und gehalten in aller Unsicherheit der Zeit.

Ich lade jeden herzlich zu diesem Vertrauensschritt ein – der legbendige Gott ist nur ein Gebet weit von uns entfernt.

 

Ich möchte mit uns beten.